Review: Playa Pacha Dubai & Bohemia Beach Club machen den Winter zur Hochsaison

Wenn unser Besuch im Playa Pacha Dubai und Bohemia Beach Club ein Hinweis darauf ist, dann lautet die Antwort: Ja, der Winter kann sich tatsächlich wie Hochsaison anfühlen.

Während Ibiza in den Winterschlaf fällt und Europas Festivalsaison nur noch eine sonnengebleichte Erinnerung ist, könnte man meinen, dass Pool-Raves und Open-Air-Euphorie bis zum nächsten Sommer warten müssen.

Außer man ist in Dubai.

Das Emirat hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten konsequent als Winter-Sonne-Playground Europas positioniert, und seine Clubszene ist parallel dazu regelrecht explodiert. Im Zentrum dieses Aufstiegs stehen die FIVE Hotels and Resorts, die hinter einigen der partyorientiertesten Locations der Stadt stecken und Marken wie Pacha und Bohemia Presents in den Nahen Osten gebracht haben.

Das Programm von Playa Pacha liest sich wie ein Who’s Who der globalen Dance-Music-Szene: Peggy Gou, Marco Carola, RÜFÜS DU SOL, Solomun, und das ist nur der Anfang.

Im weitläufigen FIVE LUXE JBR gelegen, gehört Playa Pacha zu Dubais beeindruckendsten Outdoor-Clubs, ein Venue, bei dem es fast selbstverständlich ist, dass internationale A-Listers hinter den Decks stehen.

Der „Man verlässt das Hotel einfach nicht“-Vibe ist real. Unser Tag startete mit Cocktails und Sushi am Pool, während House-Klassiker über die Menge schwappten, die zwischen riesigen aufblasbaren Pacha-Kirschen im Wasser trieb. Es gibt auch einen Indoor-Pool, Sauna und Jacuzzi, aber wir waren nicht wegen Zen hier.

Am frühen Abend ging es weiter zu Paradiso Dubai, der Rooftop-Bar von FIVE LUXE mit Skyline-Panorama und Cocktailtheater auf höchstem Niveau. Die Barcelona-Originalbar wurde 2022 zur besten Bar der Welt gekürt – und Dubais Ableger steht dem in nichts nach: perfekter Service, detailverliebte Drinks und ein Setting, das wirkt, als sei man in einen Bond-Film gestolpert. Ein Champagne Negroni und der eindrucksvoll inszenierte Kryptonite (Dry Gin, Zitronengras, Sichuan-Pfeffer) bestätigten: Hier ist Mixology ernsthafte Kunst.

Das Dinner im japanischen Restaurant Ronin bereitete uns perfekt auf das Highlight des Abends vor: PAWSA bei Pacha Icons.

Mit Carl Cox und Blond:ish als Headliner früherer Shows trat PAWSA in große Fußstapfen, doch das 4.000-Personen-Venue gehörte ihm ab der ersten Minute. Sein minimalistischer, groovegetriebener Tech House dominierte die Nacht, inklusive PAWSA-Klassikern wie dem Stevie V „Dirty Cash“-Flip und „Pick Up The Phone“, eingerahmt von tief rollenden Grooves und einem überraschenden Frank-Ocean-Edit.
Ein DJ in voller Kontrolle, ein komplett eingestimmtes Publikum.

Für Tag zwei wechselten wir ins FIVE Palm Jumeirah, am Rand des ikonischen, künstlichen Inselbogens gelegen. Das Hotel beherbergt einige der angesagtesten Venues der Stadt, darunter das neue Jade sowie das gefeierte Penthouse Dubai, dessen Ausblick selbst die Skyline des Vorabends toppen könnte.

Nach ein paar rauchigen Mezcal-Cocktails ging es hinunter zum Bohemia Beach Club für ein Set von Purple Disco Machine, dem Titan des Nu-Disco.

Mit seiner geschwungenen Holzkulisse, dem offenen Raum und dem Arabischen Golf im Hintergrund ist Bohemia vermutlich einer der schönsten Outdoor-Clubs weltweit.

Purple Disco Machine lieferte genau den Sound, den diese Kulisse verlangt:
Feel-good Edits von Chic, Prince, Groovejet, Gloria Estefan, pure Freude, pure Katharsis.

Im Vergleich zur intensiven Hedonistik des Playa Pacha wirkt Bohemia weitläufiger, balearischer, nostalgischer, wie ein echtes Echo auf die goldene Ära der Outdoor-Clubs.

Nach einem letzten Cocktail am Pool und einem Sonnenuntergang, der die Vorstellung, in das europäische Grau zurückzukehren, fast grausam wirken ließ, endete unser Wochenend-Doppel.

Playa Pacha Dubai und Bohemia Beach Club füllen nicht nur die Lücke der europäischen Off-Season, sie definieren neu, wie Winter-Raving aussehen kann.

Wer nach der ultimativen kurzen Flucht aus dem Alltag sucht: Wir haben sie vermutlich gefunden.