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Marcel Dettmann definiert sein Fundament neu: My Own Shadow

  • Casey Seaward
  • 24 October 2025
Marcel Dettmann definiert sein Fundament neu: My Own Shadow

Nach fast drei Jahrzehnten im Herzen der Berliner Szene kehrt die Berghain-Ikone nach innen und verschmilzt Post-Punk, Ambient und Kunst zu seinem bislang persönlichsten Projekt.

Nur wenige Artists haben den Sound und die Mythologie des Berliner Techno so geprägt wie Marcel Dettmann. Doch nun, fast drei Jahrzehnte nach Beginn seiner Karriere, betritt der Berghain-Stammgast und Ostgut-Ton-Alumnus mit einem neuen Alias Neuland: My Own Shadow. Die Debüt-EP trägt den Titel Approaching und erscheint am 7. November bei !K7.

Dettmann beschreibt My Own Shadow als einen Raum, in dem all seine Ausdrucksformen – Klang, Bild und Emotion – endlich zusammenfinden. „Der Name spiegelt die Idee wider, mit etwas zu arbeiten, das immer bei mir ist, aber oft unsichtbar bleibt“, sagt er. „Über die Jahre habe ich Hunderte von Fragmenten gesammelt: Musik, Skizzen, Fotos – und My Own Shadow wurde zum Dach, das alles zusammenführt.“

Seit Langem fasziniert von der dunklen Romantik von Postpunk, New Wave und Industrial, reichten Dettmanns Einflüsse stets weit über den funktionalen Puls des Techno hinaus. Bands wie Depeche Mode, The Cure und Front 242 prägten seine frühen Jahre nahe Berlin in der ehemaligen DDR, lange bevor er die Clubkultur entdeckte. Mit My Own Shadow rücken diese Inspirationen ins Zentrum: schattige, schneidende Texturen, filmische Ambience und perkussive Spannung verbinden sich mit dem strengen Minimalismus seiner frühen Arbeiten.

Musikalisch bündelt Approaching diese Synthese in fünf vinylfertigen Tracks. Der Titelsong verweilt in unheimlicher Schwebe, seine kratzige Ambience entfaltet sich wie ein halb erinnerter Traum. „DMT“ und „Without A Cause“ liefern zeitreisenden Techno, geprägt von hypnotischer Wiederholung und unterbewusstem Gewicht, während „Time Fold“ in Wellen aus Noise und Verzerrung anschwillt. Techno – gebrochen, filmisch und zutiefst introspektiv.

Auch visuell ist Dettmanns Fotografie Teil der Projektidentität. Jede Performance und jedes Release ist als „multisensorische Erzählung“ konzipiert, die die Grenzen zwischen DJ-Set, Liveshow und Kunstinstallation verwischt. „Ich bin an einem Punkt, an dem ich nicht mehr nur Tracks veröffentlichen oder Clubsets spielen will. Ich möchte einen Raum schaffen, in dem all meine künstlerischen Ausdrucksformen zusammenkommen.“

Dieser Drang nach Innovation prägte Dettmanns Entwicklung von Beginn an. Von seinen frühen Tagen bei Hard Wax und im Berghain über gefeierte Alben auf Ostgut Ton, Dekmantel und Fabric blieb er einer der konstanten Erneuerer des Techno – gleichermaßen zu Hause als Kurator seiner Labels MDR und Bad Manners, in Zusammenarbeit mit dem Staatsballett Berlin oder mit einem Beitrag zum „Matrix Resurrections“-Soundtrack.

War Techno einst Dettmanns Medium, so ist My Own Shadow sein Spiegel: ein lebendes Archiv dessen, was er aufgebaut hat – und dessen, was noch kommt. Es erweitert den Raum über die Booth hinaus zu etwas Filmischerem, Persönlicherem, Dauerhafterem. Durch die Verschmelzung von Klang, Bild und Emotion positioniert sich eine der verehrtesten Figuren des Techno klar im Feld multidimensionaler Kunst.

Marcel Dettmann präsentiert My Own Shadow – Approaching erscheint am 7. November bei !K7 Records.

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